In diesem Artikel werde ich dir eine Möglichkeit aufzeigen, wie man aus gebrauchten Teilen einen vollwertigen höhenverstellbaren Mangal Schaschlik Grill selbst bauen und dabei einiges an Erfahrung gewinnen und Geld sparen kann.
Natürlich kann man sich einfach und relativ günstig einen Grill im Internet bestellen. Der würde das Fleisch vermutlich auch irgendwie warm bekommen. Ich bin aber der Meinung, dass ein billiger Grill mit geringen Wandstärken nicht allzu lange haltbar ist und auch vom Durchzug her nicht optimal funktioniert.
Da ordentliche Grills auch relativ teuer sind, und ich noch genügend Metallreste aus früheren Projekten im Schuppen liegen hatte, habe ich mich dazu entschlossen den Mangal Schaschlik Grill selbst zu bauen.
ACHTUNG: Handwerkliches Geschick und Erfahrung im Umgang mit den genannten Werkzeugen und den damit verbundenen Sicherheitsvorkehrungen wird vorausgesetzt!
Dies sind die Werkzeuge, die für den Bau des Grills benötigt werden.
1) Bevorzugt ein Schweißgerät, alternativ Winkelbleche
2) Bohrmaschine und diverse Stahlbohrer
3) Ein stabiler Tisch für die Montage
4) Ein Winkelschleifer mit Schleif- und Trennscheiben
5) Edding, oder besser eine Anreißnadel
6) Stahllineal, 90° Winkel
7) Schutzbrille, Gehörschutz, Handschuhe
Das sind die Materialien, die für den Bau des Grills benötigt werden.
1) Stahlblech, Edelstahlblech oder verzinktes Blech in der gewünschten Materialstärke (empfohlen > 2 mm), ca. 1 Quadratmeter.
2) Ein Kohlerost. Ich habe dafür eine unverzinkte Gitterrostmatte verwendet. Das sorgt für ordentlich Durchlüftung und Hitze.
3) Winkelstahl oder vergleichbares für die Standfüße.
4) Diverse Reste zum Improvisieren.
Um das Gehäuse für den Grill bauen zu können, benötigen wir Blechzuschnitte. Wenn beabsichtigt wird, eine Gitterrostmatte als Kohlerost zu benutzen, gibt diese die Außenmaße vor. Meine Matte hat eine Abmessung von 70×24 cm. Somit muss das Gehäuse umlaufend einen Zentimeter Luft bekommen und hat damit eine Größe von 72x26x30 cm (LxBxH), damit später alles gut passt.
Somit ergibt sich für dieses Beispiel eine Stückliste von:
2x Seitenteile: 26×30 cm
1x Unterseite: 72×26 cm
1x Frontseite: 72×30 cm
1x Rückseite: 72×30 cm
Empfehlenswert zum Anzeichnen sind eine Anreißnadel, sowie ein Stahllineal und ein 90° Winkel. Beim Ausschneiden darauf achten, dass schön gerade geschnitten wird, damit die Bleche später gut aneinander passen.
Die beiden Seitenteile bekommen im unteren Bereich einen rechteckigen Ausschnitt, damit dort später die Luft angezogen werden kann.
Der Ausschnitt sollte etwa 15 cm lang und 5 cm hoch sein.
Die Bleche wurden also zugeschnitten, entgratet und warten darauf, zu einem Gehäuse zusammengesetzt zu werden.
Falls kein Schweißgerät zur Verfügung stehen sollte, ist dies der richtige Moment, sich eins zuzulegen. Einfache Elektrodenschweißgeräte gibts es teilweise schon für unter 100 €.
Alternativ müssen die Bleche mit Winkeln verbunden werden.
In meiner Anleitung gehe ich jedoch von der Schweißvariante aus und zeige hier, wie ich es gemacht habe.
Die fünf Bleche auf einer Arbeitsfläche wie auf dem Bild anordnen.
Dann kleine Heftpunkte an den Stellen setzen, an denen sich die Bleche berühren.
Die Bleche können nun einfach hochgeklappt werden. Anschließend wieder Heftpunkte setzen und darauf achten, dass alles halbwegs „im Winkel“ ist.
Wenn die Kastenform fertig ist, die Seiten verschweißen. Da ich Bedenken hatte, dass sich der Kasten verzieht, habe ich nur kurze Teilabschnitte geschweißt und bin immer von einer Seite zur nächsten über Kreuz gewechselt.
Für meinen Grill habe ich eine unverzinkte Gitterrostmatte genommen, welche ich noch aus einem vorherigen Projekt übrig hatte. Ich rate davon ab, hier z.B. eine verzinkte Treppenstufe zu benutzen, da giftige Zinkdämpfe entstehen könnten, wenn die Kohle glüht. Es sollte also unverzinktes Material benutzt werden.
Man könnte zum Beispiel auch eine Stahlplatte zuschneiden und viele Löcher bohren, damit ordentlich Luft von unten an die Kohle kommt.
Rundherum sollte der Kohlerost ca. 1 cm Luft zum Gehäuse haben, damit die Höhenverstellung gut funktioniert, auch wenn sich das Gehäuse durch die Hitze etwas verzieht.
Die Matte habe ich zusätzlich mit Stahlblechen eingerahmt, was aber grundsätzlich nicht notwendig ist, da die Kohle sowieso hindurchfällt.
Es hat aber den Vorteil, dass wenn sich der Kohlerost in der untersten Stellung befindet, die Löcher in den Seitenblechen gleichzeitig verschlossen werden und die Luftzufuhr minimiert wird.
Dieser Schritt kann grundsätzlich auch weggelassen werden. Wenn man aber etwas länger am Stück grillt und die Kohle schwächelt, ist man froh, wenn man dem durch eine Höhenverstellung entgegenwirken kann.
Ich wollte eine möglichst einfache Lösung, die es ermöglicht, den Kohlerost in Stufen näher an das Grillgut zu bekommen.
Also habe ich in die Seitenteile jeweils ein Loch gebohrt und dort eine Schraube befestigt.
Am Kohlerost habe ich Haken aus Quadratprofilrohr befestigt, in die ich Löcher gebohrt habe.
Durch diese Mechanik ist es möglich, die Haken nach innen zu bewegen, den Kohlerost anzuheben und an den Schraubenköpfen einzuhaken. Simpel, nicht unbedingt schön, aber funktioniert sehr gut.
Die vier Standbeine habe ich aus Winkelstahl gebaut, den ich schräg angeschnitten habe, damit die Beine etwas gespreizt vom Grill abstehen und somit die Standsicherheit erhöht wird.
An die beiden Enden der Profile habe ich jeweils eine Stahlplatte angeschweißt.
In das Gehäuse des Grills habe ich Schrauben eingesetzt, die als Stehbolzen dienen. Die Standbeine können dran angesteckt, und mit Flügelmuttern befestigt werden. Somit ist eine Demontage möglich und man kann den Grill kompakt verstauen.
Der Grill wird auf einer feuerfesten Fläche aufgestellt. Die Kohle wird eingeworfen, ruhig etwas mehr. Anschließend beobachten, wie sich die Schweißnähte unter Hitzeeinwirkung verhalten. Ist alles gut, steht einem leckeren Schaschlik nichts mehr im Wege. Es sei denn, man hat keine Schaschlikspieße. Im nächsten Artikel zeige ich, wie ich diese auch für den Mangal Schaschlik Grill selbst gebaut habe.
In diesem Artikel habe ich dir gezeigt, wie ich meinen Grill selber gebaut habe. Alle die den Grill bisher getestet haben, waren mit den Fleischspießen sehr zufrieden und haben sich über ein leckeres Essen gefreut. Natürlich ist es etwas Aufwand diesen Grill selbst zu bauen. Wenn du lieber einen fertigen Grill kaufen möchtest, sind hier einige vergleichbare Vorschläge aufgeführt.